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Das Projekt Evidence Informed Policy and Practice in Education in Europe (Evidenzgestützte Politik und Praxis im Bildungswesen in Europa, EIPPEE)

Evidence Informed Policy and Practice in Education in Europe (EIPPEE) ist ein zweijähriges Projekt (März 2011 - August 2013) mit dem Ziel, evidenzgestützte Politik und Praxis zu fördern und die Nutzung von Evidenz bei der Entscheidungsfindung im Bildungswesen zu erweitern. Das Projekt wird vom Generaldirektorat Bildung und Kultur der Europäischen Kommission finanziert als Teil der Strategie 2020 für lebenslanges Lernen (Vertragsnummer EAC-2010-1395), mit zusätzlicher Unterstützung des Instituts für Erziehungswissenschaften (Institute of Education), Universität London.

EIPPEE ist ein gemeinschaftliches Projekt von 35 Partnern aus 23 verschiedenen Ländern in Europa, sowie weiteren sieben Organisationen aus vier Ländern außerhalb Europas, die sich dem Projekt als internationale Zweigstellen angeschlossen haben. Es wird von einem zentralen Team am EPPI-Zentrum, Institute of Education, geleitet. Das Projekt baut auf einem früheren, von der Europäischen Kommission geförderten, Projekt auf, das zum Ziel hatte, die Art und Bandbreite von Aktivitäten in Europa, die wissenschaftliche Evidenz und politische Entscheidungsfindung im Bildungswesen verbinden, zu identifizieren und weitere Kapazitäten und ein Bewußtsein auf diesem Gebiet aufzubauen. Es führt auch frühere Arbeit auf diesem Gebiet fort, die unter anderem von der Europäischen Kommission und dem Zentrum für Bildungsforschung und Innovation (CERI) finanziert wird, das Teil der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist.

Informationen über die verschiedenen Aspekte des EIPPEE Projekts werden unten bereitgestellt (einige Verknüpfungen stehen nur auf englisch zur Verfügung). Diese Informationen sollen einen kurzen Überblick über das EIPPEE Projekt gewähren. Detailliertere Informationen finden sich auf englisch auf der Webseite. 

Wir hoffen, dass diese Informationen für Sie interessant sind und möchten Sie anregen, sich so viel wie möglich an dem Projekt zu beteiligen. Um sich intensiv an dem Projekt zu beteiligen, müssen Sie Mitglied des EIPPEE Netzwerks werden. Die Mitgliedschaft ist kostenlos und Sie brauchen nur ein Interesse an diesem Thema und die Bereitschaft, kurze Angaben zur Interessengruppe, der Sie angehören, zu machen. Mit Hilfe des EIPPEE Netzwerkes sensibilisieren wir für die Aktivitäten des Projekts und für das Thema der evidenzgestützten Politik und Praxis allgemein. Nähere Informationen zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft sind unten angeführt.

Diese Seite unterteilt sich in vier Abschnitte.

1. Ziele des Projekts
2. Warum es wichtig ist
3. Was tun wir?
4. Nützliche Ressourcen 

Obwohl es mittlerweile allgemein bekannt ist, dass Politik und Praxis im Bildungswesen evidenzgestützt sein sollten, ist wenig darüber bekannt, wie die Evidenz genutzt wird; und es ist wahrscheinlich, dass ihr volles Potenzial nicht zum Tragen kommt. Die Definition von Evidenz ist breitgefächert und kann Expertenwissen, Statistik, Konsultation von Interessengruppen, Evaluationen, Internetquellen, sowie wissenschaftliche Evidenz umfassen. Evidenz ist nur einer von vielen Faktoren, die eine Entscheidungsfindung beeinflussen können. Obwohl alle Arten von Evidenz Implikationen für die Anwendung haben können, liegt der Fokus bei diesem Projekt auf nur einer Art von Evidenz: wissenschaftlicher Evidenz, und insbesondere solcher aus sozialwissenschaftlicher Forschung.

Um die Verwendung von Evidenz bei der politischen Entscheidungsfindung zu erhöhen, sollte Evidenz klar und einfach zu verstehen sein, sowie qualitativ hochwertig, zeitgerecht und zugänglich. Poltische Entscheidungsträger und Praktiker müssen auch willens und fähig sein, die Evidenz zu nutzen, was wahrscheinlicher wird, wenn die Evidenz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
 

 

Das Projekt Evidence Informed Policy and Practice in Education in Europe (Evidenzgestützte Politik und Praxis im Bildungswesen in Europa, EIPPEE) hat zum Ziel, evidenzgestützte Politik und Praxis voranzutreiben und die Verwendung von Evidenz bei der Entscheidungsfindung im Bildungswesen in ganz Europa zu erhöhen. Die Ziele sind insbesondere:
 

  • Aufbau eines breit angelegten mehrstufigen internationalen Netzwerks, das einen Austausch erleichtert zwischen denen, die Evidenz benutzen und denen, die sie generieren.
  • Verbesserung des Zugangs zu Evidenz.
  • Erweiterung der Mediation durch Evidenz, um neue Aktivitäten zu fördern, die Evidenz, Politik und Praxis verbinden.
  • Entwicklung von Kapazitäten in ganz Europa, um Evidenz effektiver zu finden, zu verstehen und zu nutzen.

Das Interesse an der Verwendung von Evidenz im Bildungswesen in Europa hat zugenommen. Im Jahr 2007 organisierte die deutsche Ratspräsidentschaft der Europäischen Union eine bedeutende Konferenz zum Thema „Wissen für das Handeln in Bildung und Ausbildung“ und Angehörige von elf Mitgliedstaaten nahmen an Peer-Learning-Aktivitäten auf dem Gebiet der evidenzgestützten Politik und Praxis in der Bildung und Ausbildung teil (Rickinson 2007).

Darüber hinaus führte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Arbeitsprogramm zum Thema Forschung und Entwicklung im Bildungswesen durch, das nationale Bewertungen der Systeme in fünf Ländern zwischen 2002-2006 einschloss. Im Rahmen dieser Arbeit organisierte sie vier internationale Workshops, die direkt das Projekt des Zentrums für Bildungsforschung und Innovation (CERI) zur Folge hatten: „Vermittlung/Brokerage in den Erziehungswissenschaften“, sowie das Buch „Evidenz im Bildungswesen: Verknüpfung von Forschung und Politik“. Zusammenfassend gab es großes Interesse an diesem Thema in ganz Europa und verschiedene Initiativen, um Fortschritte zu erzielen und die Arbeit auf diesem Gebiet im Bildungswesen in Europa zu koordinieren. Allerdings waren die internationale Koordination und Kooperation bisher ziemlich begrenzt und das gegenwärtige Projekt ist ein Beitrag, um den Fortschritt auf diesem Gebiet voranzutreiben.

 

Evidenzgestützte Politik im Bildungswesen ist eine der unmittelbaren Prioritäten der Europäischen Kommission, wie zum Beispiel beschrieben in ‘Towards more knowledge-based policy and practice in education and training’ ('Hin zu einer verstärkt wissensbasierten Politik und Praxis in der Bildung und Ausbildung') und dem Strategic framework for European cooperation in education and training beyond 2010 (Strategisches Rahmenprogramm für europäische Kooperation in Bildung und Ausbildung über das Jahr 2010 hinaus).

Um die spezifischen Ziele zu erreichen, die oben dargestellt sind, unternimmt das Projekt Evidence Informed Policy and Practice in Education in Europe (EIPPEE) eine Reihe von Aktivitäten. 


3.1 Aufbau eines breit angelegten mehrstufigen internationalen Netzwerks, das einen Austausch erleichtert zwischen denen, die Evidenz benutzen und denen, die sie generieren

Das Projekt beteiligt so viele verschiedene Interessenvertreter wie möglich in ganz Europa und weltweit. Zu diesem Zweck sucht das Projekt aktiv nach Schlüsselpersonen, anderen Netzwerken, Initiativen und Projekten, die im Bereich evidenzgestützter Politik und Praxis arbeiten, um mit diesen Verbindungen zu knüpfen. Um eine Beteiligung zu erleichtern, ermutigen wir Individuen und Organisationen, Mitglieder des EIPPEE Netzwerks zu werden. Mit Hilfe des EIPPEE Netzwerks sensibilisieren wir für die Projektaktivitäten und das Thema der evidenzgestützten Politik und Praxis im Allgemeinen.

Die Mitgliedschaft im EIPPEE Netzwerk bietet eine Reihe von Vorteilen, darunter folgende Möglichkeiten:
 

  • Verbindungen zu anderen Mitgliedern des Netzwerks zu knüpfen (persönlich bei unseren Veranstaltungen oder online), mit dem Potential der Entwicklung von Partnerschaften und Kooperationen.
  • An den jährlichen EIPPEE Networking Konferenzen teilzunehmen, um Methoden zu entwickeln und zu teilen, die die Nutzung von Evidenz im Bildungswesen erhöhen und eine evidenzgestützte Politik und Praxis erreichen.
  • An Fortbildungsveranstaltungen zur Synthese von Evidenz und zur evidenzgestützten Politik und Praxis teilzunehmen (Präsenz- und Online-Kurse und maßgeschneiderte Workshops).
  • Unseren evidenzgestützten Beratungsservice in Anspruch zu nehmen, der politische Entscheidungsträger, Praktiker und Manager darin unterstützt, Evidenz zu spezifischen Fragen im Bildungswesen zu finden, zu nutzen und zu verstehen.
  • Auf Schulungsmaterialien zur Erstellung, Recherche, Nutzung und zum Verständnis von Evidenz zuzugreifen.
  • Sich mit anderen Mitgliedern im für Mitglieder reservierten online Networking-Bereich austauschen, wo Fragen und anderer von Mitgliedern generierter Inhalt zur Diskussion veröffentlicht werden kann.
  • Strategische Beratung und Hilfe zu erhalten, um die Entwicklung von Partnerschaften und Anträgen für europäische Forschungsgelder zu erleichtern.
  • Bei Nutzung des EIPPEE Recherche-Portals Recherchen anzupassen und zu sichern.
  • Auf EIPPEE Projektdokumente, die über Fortschritte berichten, zuzugreifen.

Die EIPPEE Projekt bemüht sich ständig, externe Gelegenheiten ausfindig zu machen, um das Projekt und seine Aktivitäten zu präsentieren. Dazu gehören Präsentationen bei Veranstaltungen wie zum Beispiel Konferenzen, Workshops und anderen Treffen, sowie Teilnahme an Diskussionen. Informationen über derartige Aktivitäten finden Sie auf der Projekt-Website.

Obwohl die Mitgliedschaft im EIPPEE Netzwerk viele Vorteile bietet, verstehen wir, dass manch einer vielleicht nicht beitreten möchte. Auch für diese Personen gibt es Möglichkeiten, sich zu engagieren, zu helfen und / oder zu bestimmten Bereichen des Projekts beizutragen. Zum einen können Nicht-Mitglieder: 

Nicht-Mitglieder können sich an dem Projekt auch über Twitter beteiligen (@EIPPEEnet).

 


3.2 Verbesserung des Zugangs zu Evidenz  

Das Projekt verbessert den Zugang zu Evidenz, indem es ein Online-Portal inhaltlich absteckt, entwirft und baut, das Menschen befähigt, relevante Evidenz zu identifizieren. Das Portal ist in die Projekt-Website integriert und enthält Links zu Schulungs-Ressourcen und Informationen, wie man Evidenz sucht und nutzt. Das Portal selbst unterhält eine „Landkarte“ von Kern-Ressourcen aus ganz Europa, die von der gleichen mehrsprachigen Schnittstelle aus durchsucht werden können.
 

3.3 Erweiterung der Mediation durch Evidenz, um neue Aktivitäten zu fördern, die Evidenz, Politik und Praxis verbinden    

EIPPEE erhöht die Vermittlung von Evidenz hauptsächlich auf vier Arten.

  1. Erstens enthält die Projekt-Website Informationen zu bestehenden Brokerage-Aktivitäten in ganz Europa. Dazu gehören schlagzeilenartige Ergebnisse und einige Fallbeispiele aus einer Erhebung, die im Rahmen des ersten EIPEE Projekts durchgeführt wurde. Das Projekt sammelte Informationen über die Art und den Umfang von Evidenz-zu-Politik Brokerage-Aktivitäten und -Mechanismen im Bildungswesen in Europa. Die Website bietet auch Zugang zu der öffentlich verfügbaren EIPEE Datenbank, die weitere Informationen über die 269 Aktivitäten enthält, die im Rahmen dieser Erhebung festgestellt wurden.
  2. Zweitens, um diejenigen zu ermutigen und zu unterstützen, die die Nutzung von Evidenz, insbesondere Brokerage-Aktivitäten, erforschen möchten, bietet die EIPPEE Website Orientierung, indem sie Kernpunkte und Entscheidungen, die sich bei der Durchführung solcher Studien ergeben können, skizziert. Diese Orientierung umfasst die Entwicklung von Forschungsfragen, methodische Überlegungen und andere praktische / ethische Überlegungen.
  3. Drittens bietet die Website auch Informationen über das Potenzial von sozialen Medien als Brokerage-Aktivität. Dazu gehören Beispiele, wie soziale Medien von unterschiedlichen Interessenvertretern genutzt werden, um die Kluft zwischen Evidenz, Politik und Praxis zu überbrücken.
  4. Schließlich untersucht EIPPEE die Möglichkeit, eine Reihe von Indikatoren zu entwickeln, die von Einzelpersonen, Organisationen und Ländern genutzt werden könnten, um ihre Bereitschaft und Kapazität für Evidenz-Nutzung selbst bewerten zu können. Der erste Schritt bestand darin, festzustellen, ob es existierende geeignete Instrumente zur Messung von Brokerage-Aktivitäten gibt, die für eine spätere Verwendung angepasst werden können. Die Forschungsergebnisse und verwandten Ressourcen, die auf der Projekt-Website zur Verfügung stehen, werden den Prozeß der Entwicklung von Indikatoren unterstützen. Diese werden für all diejenigen zur Verfügung gestellt, die erwägen, auf diesem Gebiet zu forschen.

3.4 Entwicklung von Kapazitäten in ganz Europa, um Evidenz effektiver zu finden, zu verstehen und zu nutzen


Das EIPPEE Projekt entwickelt auf viererlei Weise europaweite Kapazitäten, Evidenz zu finden, zu verstehen und zu nutzen.
 

Zum einen bietet das Projekt 40 kostenlose Plätze in einer Auswahl von drei Online- oder Präsenz-Schulungen. Diese Kurse sind konzipiert, Teilnehmern zu helfen, pädagogische Praxis mithilfe von Forschungsergebnissen aus der Bildungsforschung in Frage zu stellen und zu bewerten. In ihnen werden hochbegehrte Fähigkeiten und Kenntnisse zur Bewertung und Anwendung von Evidenz in der Praxis vermittelt, sowie zur Einbeziehung von Entscheidungsträgern im Bildungswesen, und von Praktikern und Nutzern von Dienstleistungen bei der Erstellung und Nutzung von Forschungsergebnissen. Das Projekt bietet auch vier ein- oder zweitägige maßgeschneiderte Workshops. Diese können an die Bedürfnisse einer Organisation angepasst werden, aber basieren grob auf den drei Online-Kursen.

     


Zweitens bietet das EIPPEE Projekt einen kostenlosen evidenzgestützten Beratungsdienst für politische Entscheidungsträger, Praktiker und Manager. Der Service bietet Unterstützung für diejenigen, die Hilfe bei der Suche und Verwendung von relevanter Evidenz wollen, um spezifische Fragestellungen zu bearbeiten, die an der Tagesordnung sind. Das Projekt bietet vier Workshops an, die jeweils aus einem ein- oder zweitägigen Präsenz-Workshop mit zusätzlichem Telefon- und Email-Kontakt bestehen.

Der Beratungsdienst bietet:

 

  • Maßgeschneiderte Unterstützung zur Klärung eines aktuellen Problems oder einer Frage, und zur Identifizierung und Nutzung von Evidenz, um den politischen Aspekt anzugehen;
  • Zugang zu Ressourcen, die eine grundlegende Einführung dahingehend geben, wie man Evidenz findet, nutzt und interpretiert, mit Links zu weiteren Informationen und/oder Anleitungen;
  • Zugang zu speziell entwickelten Forschungsübersichten;
  • Wegweiser zu Werkzeugen und Ressourcen, die dabei helfen, Probleme bei der Implementierung und bei der Kontrolle und Auswertung von Ergebnissen anzugehen.

Unterstützung wird von einem Team von Fachleuten gewährt, die Expertenwissen in dem Themenbereich haben, sowie Erfahrung in der Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und/oder Praktikern und Vertrautheit mit dem Kontext der spezifischen Entscheidungsprozesse. Das Team wird von einem breiteren Netzwerk von Spezialisten auf dem Gebiet der Pädagogik aus ganz Europa unterstützt.

Drittens stehen Schulungs-Ressourcen auf der Website zur Verfügung. Diese bieten Informationen und Beratung, um einschlägige Forschungsergebnisse zu finden, zu verstehen, zu verwenden und zu erstellen. Diese Ressourcen enthalten Links zu externen Quellen, wo Nutzer weitere Informationen finden können.

Viertens veranstaltet das EIPPEE Projekt zwei internationale Konferenzen, um Sensibilität und Verständnis für die Nutzung und Wirkung aller Art von wissenschaftlicher Evidenz im Bildungsbereich zu entwickeln und um Fortschritte des EIPPEE Projekts zu teilen. Dadurch werden die EIPPEE Konferenzen in ganz Europa Kapazitäten auf dem Gebiet der evidenzgestützten Politik und Praxis entwickeln. Darüber hinaus werden spezielle Arbeitseinheiten Wissen und Verständnis für Fragen im Zusammenhang mit der effektiveren Suche, Interpretation und Verwendung von Evidenz erweitern.

Wir haben eine Liste von Ressourcen zusammengestellt, die für diejenigen relevant sind, die sich für evidenzgestützte Politik und Praxis interessieren. Diese Liste ist nicht erschöpfend, sondern soll einen Überblick über die verschiedenen Arten und Blickwinkel von Ressourcen geben, die derzeit zu diesem Thema verfügbar sind. Einige Ressourcen können auch nicht-englischsprachig sein.